Die diversifizierten deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen – Produktion, KMU, Startups

Posted by Written by Ramya Boddupalli Reading Time: 4 minutes

Indien und Deutschland genießen eine starke Partnerschaft, die auf gemeinsamen wirtschaftlichen und strategischen Interessen beruht. Deutschland ist Indiens größter Handelspartner in der Europäischen Union und die siebtgrößte Quelle ausländischer Direktinvestitionen (FDI).

Namhafte deutsche Firmen wie Bosch, Volkswagen, BASF, Bayer, Braun und Adidas sind im indischen Markt bereits fest etabliert. Diese Marken stellen entweder ihre Produkte im Land her oder erbringen ihre Dienstleistungen in den Bereichen Technologie und Maschinenbau durch Joint Ventures (JVs) mit indischen Unternehmen.

Deutschland und Indien veranstalten alle zwei Jahre eine Regierungskonferenz, um Bereiche der Zusammenarbeit zu diskutieren und zu erweitern. Die letzte derartige Konsultation fand im Mai 2017 in Deutschland statt, wo die beiden Länder sich dazu verpflichtet haben, ihre Partnerschaft auf neue Bereiche wie Solar- und andere Formen erneuerbarer Energien auszudehnen.

Deutsche Investitionen und Mittelstand in Indien

Die deutschen Investitionen in Indien sind in den letzten zwei Jahrzehnten stetig gewachsen und belaufen sich von 2000 bis 2016 auf insgesamt 11,78 Milliarden US-Dollar (9,6 Milliarden Euro). Sie konzentrieren sich auf Industrie und Schwerindustrie – Industrieausrüstung, Automobil, Metallurgie, Leder und Pharma – sowie in der IT-Branche.

Zum einen ergänzen Deutschlands fortschrittliche Fähigkeiten in Wissenschaft und Technik die Bedürfnisse der schnell wachsenden indischen Wirtschaft, die ihre Fertigungsbasis verbreitern, die Urbanisierung beschleunigen und die Infrastruktur verbessern will. Darüber hinaus können deutsche Unternehmen relevante Arbeitsplätze schaffen, um die große Zahl der, in Indien ausgebildeten, Arbeitskräfte in Wissenschaft und Technologie zu beschäftigen.

Diese Wachstumssorgen motivieren einen Großteil der wirtschaftlichen Agenda der Regierung Modi, wie in ihren Flaggschiff-Programmen veranschaulicht: Make in India, Skill India, Digital India und Smart Cities. Indien hat sich aktiv um eine deutsche Beteiligung und Investitionen in diesen Bereichen bemüht, wobei es sich auf starke bilaterale Geschäfts- und Handelsbeziehungen stützt.

Insbesondere fordert Indien den deutschen Mittelstand (KMU) dazu auf, seinen Betrieb in Indien aufzunehmen. Zu diesem Zweck hat die Regierung Modi bereits ein Sonderfenster unter “Make in India-Mittelstand” (MIIM) auf der Website der Berliner Botschaft eingerichtet, um den Eintritt des Mittelstands in den indischen Markt zu erleichtern. Bisher sind 73 mittelständische Unternehmen Teil von MIIM, von denen 46 in Indien operativ tätig sind. Diese Unternehmen gehören zu verschiedenen Sektoren, einschließlich erneuerbare Energien, Ingenieurtechnologien, Bautechnologien, landwirtschaftliche Mechanisierung, Wassertechnologien und Abfallwirtschaft.

Große deutsche Unternehmen haben bereits Produktionsstätten in Indien aufgebaut. BASF, das weltweit führende Unternehmen für chemische Verfahrenstechnik, hat neun Produktionsstätten in Indien, die eine Reihe von Produkten anbieten, darunter: Agrochemikalien, Batteriechemikalien und Matratzenschaum. Die Automobil-Kraftwerke Mercedes Benz und Volkswagen haben Werke in Maharashtra bzw. Gujarat. Darüber hinaus investieren Unternehmen wie Siemens, Bosch und BASF intensiv in F & E-Aktivitäten in Indien, um maßgeschneiderte Produkte für indische Konsumenten zu entwickeln.

Die meisten deutschen Unternehmen ziehen es vor, mit einem lokalen indischen Unternehmen zusammenzuarbeiten, um ihre Navigation in Indiens rechtlicher und regulatorischer Landschaft zu erleichtern. Diese Strategie hat im Laufe der Jahre für deutsche Unternehmen gut funktioniert; Sie sind gekommen, um den indischen Markt besser zu verstehen und haben begonnen, ihre Produkte entsprechend anzupassen.

Derzeit sind rund 1.600 deutsche Unternehmen in Indien durch indische Partner oder Tochtergesellschaften tätig. Darüber hinaus agieren mittelständische Unternehmen überwiegend über Joint Ventures im Land; Derzeit gibt es über 500 solcher Unternehmungen.

Deutsch-Indien Handelsbeziehungen

In Bezug auf die Handelsbeziehungen entfielen im Jahr 2016 56 Prozent des Handels auf indische Importe aus Deutschland, während die Exporte nach Deutschland 44 Prozent des gesamten Handels zwischen den Ländern ausmachten.

Wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist, erreichte der Handel zwischen den beiden Ländern in den Jahren 2011-2012 seinen Höhepunkt, danach begann er zu sinken – ein Ergebnis der weltweiten Konjunkturabschwächung. Dennoch ist das Handelsvolumen weiterhin stabil und beide Länder haben ihr Engagement zur Förderung der Handelsbeziehungen bekräftigt.

India Germany Trade Volume

Zu den wichtigsten Waren, die von Indien nach Deutschland exportiert werden, gehören unter anderem: Maschinen, organische Chemikalien, Bekleidungszubehör, Fahrzeuge, Metall- und Metallprodukte, Nahrungsmittel und Getränke sowie Pharmazeutika. Die folgende Abbildung zeigt den Anteil dieser Produkte am gesamten Exportportfolio.

Die wichtigsten deutschen Exporte nach Indien umfassen: Maschinen und Teile, elektrische Maschinen und Geräte, Fahrzeuge, medizinische Geräte, Chemikalien, Autoteile und Kunststoffe. In der folgenden Abbildung sehen wir den Anteil dieser Artikel am Gesamtexport.

Indien und Deutschland haben derzeit kein Handelsabkommen, da Deutschland an die Grenzen seiner EU-Mitgliedschaft gebunden ist. Stattdessen strebt Indien ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union an, das sogenannte Broad Based Trade and Investment Agreement (BTIA), das von Deutschland unterstützt wird. Die Verhandlungen über den BTIA wurden wegen Meinungsverschiedenheiten über IPR-Probleme und Einfuhrzölle eingestellt. Nach dem Brexit haben die EU-Mitglieder jedoch erneut Interesse an einem Abkommen mit Indien gezeigt, um der Konkurrenz aus Großbritannien entgegenzuwirken.

Major Indian Exports to Germany (2016-2017)

Major German Exports to India (2016-17)

 

Indisch- Deutsche Unternehmensverbände

Inzwischen floriert die privatwirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Verbände wie die Deutsch-Indische Handelskammer und das Exportprojekt Indien Deutschland (IGEP) bieten Unternehmen in beiden Ländern die Möglichkeit zum Austausch von Ideen und Erfahrungen. Diese Verbände arbeiten mit ihren jeweiligen Regierungen zusammen, um die Geschäftsbeziehungen zwischen Indien und Deutschland zu fördern.

Im Folgenden werden die Kontaktdaten indo-deutscher Wirtschaftsverbände mit Sitz in Indien aufgeführt.

Indo-German Chamber of Commerce

  • Mumbai office
    Maker Tower ‘E’, 1st floor
    Cuffe Parade
    Mumbai (Bombay) 400005
    India
    Tel:  +91-22-66652 121
    Fax: +91-22-66652 120
    E-Mail: bombay@indo-german.com
  • Delhi Office
    German House
    2, Nyaya Marg
    Chanakyapuri
    New Delhi 110021 
    India
    Tel:  +91-11-47168 888 / 801 
    Fax: +91-11-26118 664
    E-Mail: delhi@indo-german.com

India Germany Export Project (IGEP)

  • Gurgaon Office
    IGEP / RUGMARK Foundation
    Delta Tower
    Plot No.54, Institutional Area,Sector 44,
    Gurgaon – 122 003, Haryana,
    India
    Phone No.: +91-124-4048273, 4048277
    Fax: +91-124-4048275                  
    E-mail: info@igep.org

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