Die Konkurrenz schläft nicht, Teil 1: Beschaffungsmärkte – Indien und China im Vergleich
Den richtigen Beschaffungsmarkt auszuwählen kann ein sehr komplizierter Prozess sein. Obwohl mittlerweile durchaus üblich, bleibt es doch ein recht risikobehafteter Vorgang, der für ein Unternehmen genauso gefährdend, wie höchst profitabel sein kann.
Wichtige Eckpunkte sind ein Verständnis für die regulatorischen Rahmenbedingungen des fraglichen Landes, Wissen darüber, ob das Land über einen Angebot von fähigen Arbeitskräften verfügt, die zur Produktion des vorgesehenen Exportproduktes fähig sind, und die Identifizierung der profitabelsten Beschaffungsebene.
In den letzten zwanzig Jahren war China als Beschaffungsmarkt dominant. Durch die große Zahl fähiger, günstiger Arbeitskräfte hat China sich schon vor langem als Beschaffungsfavorit in Asien etabliert. Doch Chinas Stern leuchtet nicht mehr so hell wie einst. Komplexe regulatorische Rahmenbedingungen und steigende Arbeitskosten bewegen Unternehmen zur Wahl anderer Märkte, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben.
Konkurrenz Indien
Von allen Konkurrenten Chinas ist Indien momentan die vielversprechendste Alternative. In diesem Auszug aus unserem India Briefing Magazin analysieren wir einige der wichtigsten Vorteile Indiens als Beschaffungsmarkt.
Geringe Arbeitskosten
Eine der wichtigsten Stärken Indiens ist die Kosteneffizienz. Im Gegensatz zu China sind Indiens Arbeitskosten in den letzten Jahren relativ konstant geblieben, wie man an folgender Graphik erkennen kann:
Dieser Trend wird sich in vorhersehbarer Zukunft wohl auch nicht ändern. Während der Durchschnittslohn in China für 2015 merklich angestiegen ist, bleiben Durchschnittslöhne in Indien nach Einrechnung der Inflation weiterhin auf einem Level, wie der von Towers Watson durchgeführte Gehaltsbericht zeigt:
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Lebenshaltungskosten
In den meisten Fällen sind Lebenshaltungskosten in Indien und China etwa gleich. Strompreise sind unter den günstigsten der Welt, mit etwa 0,08 EUR Cent pro Kilowattstunde. Im vergangenen Jahr haben beide Länder die Gaspreise erhöht. In Indien liegen sie nun bei 7 EUR pro mmBtu (million British thermal units) und in China bei 8 EUR.
Ein Bereich mit großer Fluktuation in China sind Immobilienpreise. Mietkosten sowohl für den privaten als auch für den kommerziellen Gebrauch (z.B. Büroräume) sind in den letzten vier Jahren konstant angestiegen: So stiegen etwa die Mietpreise in Peking laut dem Global Property Guide im Juni 2013 um 6,2 % an. Umgekehrt wiederum blieben Indiens Immobilienpreise weitestgehend stabil. Vom vierten Quartal 2012 auf das erste Quartal 2013 fielen durchschnittliche Mietkosten in Mumbai zwischen ein und vier Prozent, in Delhi blieben sie beinahe gleich. Während unter der Modi-Regierung ursprünglich eine Preissteigerung befürchtet wurde, gehen Immobilienexperten inzwischen davon aus, dass in nächster Zeit keine relevante Preissteigerung zu erwarten sei.
Hier geht es zum 2. Teil: Export Nation Indien.
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