Joint Ventures für den Markteintritt in Indien. Ein Expertenkommentar.
Während viele ausländische Unternehmen es vorziehen, den indischen Markt durch direkte und indirekte Exporte zu erreichen, anstatt eine lokale Dependance zu eröffnen, kann die Errichtung eines Joint Ventures (JV) mit einem indischen Partner manchmal die strategisch beste als auch günstigste Option sein, wenn man diesen neuen Markt betreten will.
Obwohl eine Joint Venture Partnerschaft mit einem inländischen Sozius für jene Sektoren, die keine kompletten ausländischen Direktinvestitionen erlauben, vorgeschrieben ist, werden kontinuierlich mehr JVs mit indischen Partnern gegründet – nicht wegen legalen Vorschriften, sondern um sich Marktvorteile zu sichern.
Ein Joint Venture mit einem ortsansässigen Partner einzugehen kann westlichen Firmen sowohl mit erhöhter Glaubwürdigkeit, lokalen Kontakten und Erfahrung auf einem sonst unbekannten Markt ausstatten, als auch die Navigation durch das komplexe Dickicht der indischen Regulierungen während des Markteintrittsprozesses führen. Für ausländische Unternehmen mit einer schon bestehenden Präsenz auf dem indischen Markt können diese Partnerschaften den Vorstoß in neue geographische Territorien beschleunigen und die Produktlinie sowohl vergrößern als auch diversifizieren. JVs bieten auch Vorteile beim Risiko Management indem rechtliche und finanzielle Haftbarkeit zwischen zwei oder mehr Partnern aufgeteilt wird; dies ist für die Phasen des Markteintritts und der eigentlichen Geschäftstätigkeit ratsam.
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In Indien können Joint Ventures entweder in private oder öffentliche Kapitalgesellschaften eingegliedert werden, und die spezifische Form des JVs ist abhängig von der Anzahl, der Herkunft und dem Grad der Involvierung der Teilnehmer, der Dauer und des operativen Bereichs der gemeinsamen Unternehmnung. Zwei der beliebtesten Optionen sind heutzutage Lizensierung und Franchising.
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Lizensierungs-Joint Ventures sind unter westlichen Firmen ein geläufiges Modell; Einem inländischen Unternehmen wird das Recht zugesprochen, ein Produkt unter dem Markennamen der ausländischen Firma zu produzieren und zu vermarkten. Im Gegenzug erhält der ausländische Betrieb eine Lizenzgebühr und sowohl die Marke als auch die Produkte rücken bei minimalen Kosten und Risiko ins Rampenlicht des indischen Marktes. Die Art dieser Lizenz-JVs begrenzt aber auch die Kontrolle über das Marketing und das Marken- und Produktimage und kann manchmal sogar dazu führen, dass indische Partner zu Konkurrenten werden nachdem das JV endet und die ausländische Firma beschließt, deren eigene Produkte direkt zu verkaufen.
Bei Franchise-Joint Ventures erhält der indische Sozius (Franchisenehmer) Zugang zum Markennamen, zu Marketingmaterial und dem Geschäftskonzept. Dafür erhält der ausländische Franchisegeber einen Prozentsatz des Umsatzerlöses auf monatlicher oder jährlicher Basis.
Diese Art von JVs gewähren einen schnellen Markteintritt und haben relativ wenig Kosten und Risiken für das Fremdunternehmen. Einige Nachteile sind unter anderem die Einrichtung von vertraglichen Mechanismen um die Überseeaktivitäten zu koordinieren und kontrollieren, und die beschränkte Kontrolle über das Firmen- und Markenimage. Ein Joint Venture einzugehen sollte immer vorsichtig geplant werden und unter der Aufsicht einer Firma, die sich auf solch komplexe Unterfangen spezialisiert hat, passieren. Für alle Möglichkeiten des Markteintritts in Indien und dessen Erweiterung gilt:
Due-Diligence-Risikoprüfungen, eine strategische Vision und akribische Planung sind die notwendigen Voraussetzungen zum Erfolg.
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